Samstag, 31. Dezember 2016

Freitag, 16. Dezember 2016

Strandung in Brindisi !

Da war ich nun in Brindisi um Mitternacht angekommen und in meinem Zimmer war die Birne kaputt. Nun, ein Outdoor Mensch hat ja eine Taschenlampe am Mann. Aber sollte das ein böses Omen bedeuten?

 Da ist sie nun endlich die Pegasus Blue inmitten anderer Boote eingepfercht so das gerade mal eine Leiter Platz hatte. Die stellen dort die Boote so dicht Vor- und Hintereinander, dass man kaum bis nicht am Rumpf Arbeiten kann. Unter unserem Bug stand bereits ein Motor Cruiser, da konntest nicht mal den Anker gerade herunter lassen.

 Es war so Einiges am Schiff zu tätigen da ein Jahr zuvor die Holländer bei dem Refit der Yacht gepfuscht hätten wie mir alsbald mein First Mate erzählte. Nun, die Werft in Italien glänzte auch nicht nur.

Da immer zur gleichen Zeit im Frühjahr alle Boote schnell fertig werden wollen und Jeder seine Arbeit am Schiff für die wichtigste hält, hat es so eine Werft auch nicht gerade einfach. Aber die Italiener dort Unten sind nochmal was ganz besonderes! ;-)

 Ich hatte auf Wunsch der Eignerin ein paar Holz- und Lackier Arbeiten innen angefangen. Hier war die Werft ursprünglich gefragt, der Schreiner nahm auch alle Wünsche der Chefin brav auf, es wurde sogar ein Kostenvoranschlag gemacht, aber weiter passierte nichts.

Langsam wurde uns klar, dass außer vielen Worten und einem immer höflichen beschwichtigenden Rosario an der Reception in Sachen zusätzlichen Holzarbeiten überhaupt nichts passierte. Rosario war Weltmeister im Dahinhalten und Beschwichtigen. 

Will nicht zu viel Meckern, er besorgte mir ein Verlängerungs Kabel mit Dreier Dose damit ich am PC Arbeiten konnte. Wifi gab es nur im oder vor dem Büro.

 So konnte ich mein Commercial Endorsement angehen, denn der YM Offshore genügte ja noch nicht, da musste ja noch das Comm. Endorsement darauf. Bevor man das aber ausgestellt bekommt, muss ein PPR (Professional Practice and Responsibility) mittels Online Course absolviert werden. Das Dingens hat mich schier zur Verzweiflung gebracht. Rosario war so liebenswürdig und ließ mich sogar in das Werft Besprechungs Zimmer, da ich langsam immer mehr Ruhe brauchte um die gefühlt Tausend Fragen zu beantworten.

Für manche Fragen suchte ich die Antworten im Internet z.B. Wie lange ist ein ENG 2 im Unterschied zu einem Ml 5 gültig. Die Beantwortung hat mich 20 min. gekostet. Die Aufgaben Blogs waren Zeit Limitiert.

Es kam der Tag an dem ich am letzten Fragen Blog ankam. Man hatte jeweils zwei Durchgänge, einen hatte ich jeweils versiebt und jetzt nach dem letzten Versieben gabs nur noch eine Chance: Druff und Durch!

Die Freude war groß als das virtuelle OK kam und ich konnte mir das PPR Diplom Ausdrucken. Jubilate! 

Inzwischen kam der RYA-YM OS an, natürlich ohne Eintrag des Endorsements. Also schnell alles Erforderliche nach England geschickt und tatsächlich, nach einiger Zeit hielt ich den richtigen Schein mit gewerblichem Eintrag in der Hand. Jetzt habe ich zwei Scheine, einen mit und einen ohne comm. Endors. Na Bravo!

 So, hier ist das hochbegehrte Dingens. Noch ohne Endorsement....

 .....und hier nun endlich mit Commercial Endorsement! Uff!


Jetzt mal wieder zur Arbeit! Mir war jetzt endgültig klar, dass die Werft nicht Willens ist die Holzarbeiten zu Tätigen, der Schreiner grüßte auch schon gar nicht mehr da er wusste, dass ich einiges selber machen wollte. Ja die kamen ja nicht in die Gänge........

Material gabs auch nicht in der Werft. So radelte ich mit dem Bord Fahrrad zur Fähre, setzte über und radelte ziemlich lange zu einem Casa di Legno Laden und kaufte ein und radelte wieder zurück. Ja war schon Lustig irgendwie!


Also mit dem Velo 3 km zur Fähre....

Übersetzen 2 km zum Laden, Einkaufen und wieder zurück.


Ein neuer Anker kam auch in der Zwischenzeit




Werft Idylle in Brindisi. Der Nachbar - Guardia del Finanza war auch am Arbeiten. (Hätte ich jetzt nicht gedacht)

 Mittlerweile hat sich ein netter Vorrat an Scheinen angesammelt.

Ach übrigens! Der geneigte Leser wird sich Fragen was mit meinem LRC ist? Den hat er doch versemmelt wie er weiter Oben schreibt. Richtig, ich bin pickelhart einige Wo. später von Brindisi nach Berlin geflogen, habe den LRC Bestanden und wieder runter geflogen - Jawoll!

 Das Einzig richtig Gute war das Essen Gehen in Brindisi.


 So, dann noch schnell ein Rundblick vom Deck der Pegasus Blue und das war´s dann!

Wieso?

Kurz gesagt, das Zusammenleben mit der vorgefundenen Crew war mir nicht länger Zuzumuten. Probleme mit Crew an Bord brauche ich nicht und so habe ich postwendend Abgemustert. 



Nix mehr Pegasus Blue - Auf zu Neuen Ufern im nächsten Post! ;-)

Schnell drehende Welt in 2016



Januar 2016


Ich war nun als Captain von Pegasus Blue engagiert.....

 


.....und musste zuvor einige Fortbildung Maßnahmen unternehmen die da wären:

- STCW 95 Basic Training an der Schifffahrt Schule in Rostock

- Long Range Certificate (LRC) Funk Lehrgang und Prüfung in Berlin

- RYA Yachtmaster Offshore Training und Prüfung in Southampton

- Übernahme des Schiffes auf der Werft Cantiere Danese in Brindisi

Nachdem ich den ganzen Januar mit Vorbereitungen verbrachte, es mussten auch 27 Funk Texte in Englisch gelernt werden, die Reise Abfolge festgelegt und Tickets geordert werden, 11 an der Zahl, zunächst für Bahn Flug und Bus nebst Hotel Aufenthalten, fing Ende Januar der Lehrgang in Rostock an. 10 Tage mit Theorie und vielen praktischen Übungen die manchen an den Rand des Zusammenbruchs brachten. Mit ATM (Atemschutz Maske) durch enge Käfige bei völliger Dunkelheit und Rauch Zugabe klettern nur mit kleiner Taschenlampe ausgerüstet hat schon was. Im Brand Container beleuchtete wenigstens das Feuer die Szenerie, aber wir mussten es ja Löschen, dann war es wieder dunkel.


 Die Lösch Kanone hatte es uns angetan, da gab´s einen richtigen Rückstoß wenn eine Portion Wasser mit 500 Sachen explosionsartig das Rohr verlässt.



  



So sieht das aus, wenn Wasser in brennendes Fett gelangt.

Dont try that at Home!


Heiß war auch der Brand Container. Die Treppe herunter unter der ein Feuer brannte! Dann, nachdem das Feuerchen aus war brannte ein Maschinen Teil, aus einem kaputten Rohr brannte es, im Nachbar Raum ein Herd und eine Koje, dazwischen ein Schott welches immer wieder geschlossen werden musste - war schon anstrengend hat aber Spaß gemacht.


 

Sehr eindrucksvoll auch die Rauchgas  Entzündung an der Decke. Hier musste man den Kopf einziehen. Hatte Prüfungs Relevanz, machten wir aber glaub automatisch. ;-)


Hier noch ein paar Fotos vom weiteren Verlauf des Trainings.


 Diese junge Dame, Auszubildende zur Reederei Kauffrau, musste auch das STCW Training absolvieren wie überhaupt jeder der auf Berufs Schiffen zur See Fahren will. Auch die Stewardessen auf einem Kreuzfahrer. Nur die gewerbliche Deutsche Yacht Segelei kennt dieses Ausbildungsprogramm nicht, dafür verlangt sie aber den SSS Schein......! 

 Hier geht´s Rund im Gitter Boxen Labyrinth.



 Trainer Willi war der Beste. Ehrlich, der Mann war klasse!


 Ab durch die Röhre in die Rettungsinsel.

...war halt eine Übung unter Stress Bedingungen! ;-)


  

Haha, unser Bord Clown. Immer zum Albern bereit

 Höhepunkt Frei Fall Rettungsboot.



 Jetzt wird´s Ernst. Kaum rein zukommen in die Überlebens Anzüge, aber gut zwei Stunden war ich in der Februar kalten Ostsee Baden ohne zu Erfrieren.



 Kette Bilden, ganz wichtig. Zusammen Bleiben die Devise, so wird man aus der Luft auch sofort entdeckt!


 Sehr mühsam dick bepackt in die Insel zu kommen, ganz zu schweigen vom Wieder Aufrichten.



 Erfolglos versucht hier der Protagonist das Aufrichten der Insel.


Tja lieber Leser, nach einer bestandenen Abschluss Prüfung des STCW 95 flugs nach Berlin gefahren um einen WE-Kurs für den LRC - Long Range Certificate zu Besuchen. 1982 dauerte das noch eine Woche, heute soll man das Pensum am WE schaffen. 

Nautik Funk Berlin lässt einem aber immer wieder an die Geräte, so lange bis man die Prüfung bestanden hat ohne Mehrkosten. Sehr gut wie ich finde. Ingemar von Nautik Funk Berlin ist sehr zu Empfehlen.

Einige Tage zurück in Ravensburg zum Relaxen ging es erneut nach Berlin zur Prüfung. SRC & LRC Theorie war Bestanden, aber der Acces Code 32 für das Medical an der Immarsat C Maschine ließ mich stolpern und durchfallen - Shit!

Nützt alles nichts, der Termin in Southampton stand und so flog ich flugs dorthin und wurde eine Woche vom holländischen Instruktor Raffael gestriezt. War ne tolle und lehrreiche Woche und nach drei Tagen meinte Raffael, dass ich ein wenig eingerostet sei und er mir nur 50 % Success einräumte. Weiter machen war meine Devise und mit den anderen 50 % bestand ich zu 100 % die Prüfung. Überhaupt hatte ich das Gefühl, wir Drei incl. Prüfer der aber nicht beim Segeln half, seien auf einer Freundes Tour, so eine tolle Stimmung hatten wir an Bord. Zwei Segler, ein Prüfer, mich als Prüfling. Kurzum, von morgens 08:00 Uhr segelten wir nach Cowes und durch einen Hagel Squall zurück und legten Abends wieder in Southampton an. Noch ein paar Fragen über den großen Passage Plan, Strom- und Tidal Fragen, Meteo noch und ich ward als nunmehr Königlicher Yacht Master Offshore entlassen. Puhh!


 Raffael der Instruktor im besten Pub von Southampton - Schön war´s!


 In der Marina im Hamble River in dem wir am ersten Abend von Southampton kommend einliefen. 00:30 Uhr waren wir dann Fest und erlebten eine A-Kalte Nacht. Webasto defekt - very british!

 Jaja, die Gezeiten Kalkulation. Wer das nie gebraucht hat, tut sich schwer! ;-)

So, wieder ein Teil erledigt, noch eine Nacht an Bord und der überaus freundliche Schulleiter James karrte mich morgens zum Bus der mich nach Heathrow brachte. 

Und schon saß ich im Flieger und schwebte Brindisi entgegen um meinen Dienst auf der Pegasus Blue anzutreten.

Es war jetzt der 07.03.16 und ich schließe jetzt dieses Kapitel. Mit der Bord Routine fängt dann ein neues Kapitel an. Gut Ding will Weile haben.

Fortsetzung folgt

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Reanimation eines ehemaligen Skippers - Januar 2015

Nach der Genesung einer Achilles Sehnen Ruptur im Dez.2014 ergab sich eine Mitsegel Gelegenheit ab Januar 2015, gefunden in der FB Gruppe "Segeln", mit der Kira von Celle von Malaysia / Marina Pangkor Island über die Langkawi Gruppe, Malediven, Seychelles nach Cape Town SA.

Start in Dubai

In der Langkawi Gruppe

W.A. himself








Mahé / Seychelles


Danger Point South Africa




Zurück Mitte April 2015 in Ravensburg wuchs der Wunsch in mir wieder als Skipper Tätig zu werden.

Im Internet fand ich einen Berliner Reise Anbieter der mir seine First 45f im Saronischen Golf anvertraute. Während 4 Monaten führte ich dort und in den Kykladen Gäste Törns durch.










Durch die FB Segel Gruppen in denen ich fleißig Fotos und Berichte postete, wurde eine Schweizer Eignerschaft auf mich aufmerksam und wir nahmen im November 2015 Kontakt auf.

Ein Motor Segler von 29 m Länge brauchte einen neuen Kapitän wie sich in den folgenden Wochen heraus stellte. Also wurden wir uns einig und ich wurde der neue Kapitän von Pegasus Blue.(pegasus-blue.ch)











Zuvor mussten noch einige Fortbildungs Maßnahmen in Angriff genommen werden, die da waren:
STCW95, LRC (Funk) RYA Yachtmaster Offshore, PPR / Commercial Endorsement. Also genug zu Tun für das neue Jahr 2016.